Im Rahmen der UN-Kampagne „Orange the World – 16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ wird ein Onlinevortrag zu „Grauzonen gibt es nicht“ angeboten. Ausgerichtet wird der Vortrag über das universitätsübergreifende Netzwerk der Genderplattform.
Mit dem Buch „Grauzonen gibt es nicht“ hat Autor*in und Vortragende Sara Hassan ein Modell entwickelt, um die ersten Anzeichen von sexueller Belästigung zu identifizieren.
In diesem Vortrag lernen Teilnehmer*innen anhand von konkreten Fallstudien am Ausbildungs- und Arbeitsplatz, wie sie Warnhinweise lesen und kritische Dynamiken richtig einordnen können. Mit dem Red Flag System, einem multifaktoriellen Prüfschema, können wir lernen, wie sich sexuelle Belästigung anbahnt und was sich dagegen tun lässt. Das Frühwarnsystem erlaubt einen ganzheitlichen Blick auf die Problematik, indem vier verschiedene Dimensionen von Machtmissbrauch integriert werden: Übergriffs-Strategien von Täter*innen, begünstigende Bedingungen aus dem Umfeld, Verhaltensweisen von Zeug*innen und die Reaktionen von Betroffenen selbst.
Werden diese Dimensionen berücksichtigt, kann sexuelle Belästigung effektiv und frühzeitig erkannt werden. Der Vortrag gibt dabei Antworten auf die folgenden Fragen: Welche Techniken setzen Belästiger*innen ein, um Betroffene auszubeuten? Was macht ein toxisches Umfeld aus? Und: Welche konkreten Handlungsstrategien gibt es, um Betroffene zu unterstützen und sich gegen Machtmissbrauch einzusetzen?
Am Ende dieses Vortrags wissen Teilnehmer*innen, welche gesellschaftlichen Dynamiken sexuelle Belästigung begünstigen und welche Mythen verhindern, dass wir das Problem in unser aller Alltag erkennen. Ziel dieser Arbeit ist, alle in die Pflicht zu nehmen, den Blick für machtmissbräuchliche Dynamiken zu schärfen und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.