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Abteilung Personalentwicklung, Gender & Diversity Management
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Was bedeutet inklusive Sprache?

Inklusive Sprache bedeutet, Diskriminierung in der Sprache zu vermeiden und geschlechtliche Vielfalt sprachlich sichtbar zu machen.

Eine inklusive Sprache schließt alle Menschen ein, unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, Religion, Behinderung oder sexueller Orientierung. Inklusive Sprache verfolgt außerdem das Ziel, Barrieren in der Sprache abzubauen.

Inklusive Sprache spricht alle Menschen an.

Inklusive Sprache bildet alle Menschen ab.

Inklusive Sprache ist für alle verständlich.

Sprache hilft uns dabei, die Welt einzuordnen, indem wir zwischen verschiedenen sozialen Gruppen differenzieren. Gleichzeitig liegt in dieser Differenzierung auch die Gefahr der Hierarchisierung und Bewertung, indem bestimmte soziale Gruppen abgewertet, andere aufgewertet werden. Sprache spiegelt demzufolge immer gesellschaftliche Machtverhältnisse wider.

Unser alltäglicher Sprachgebrauch ist daher geprägt durch viele verschiedene Formen der Diskriminierung wie Sexismus, Rassismus, Ableismus[1] und Antisemitismus. Sprachliche Diskriminierung kann explizit stattfinden, durch abwertende Äußerungen. Sprachliche Diskriminierung kann auch implizit passieren, indem bestimmte Personengruppen sprachlich nicht erwähnt werden.

Ziel diskriminierungsfreier Sprache ist es, ein Bewusstsein für sprachliche Diskriminierung zu schaffen und alle Menschen gleichwertig zu adressieren.

 

[1] Ableismus bedeutet die strukturelle Diskriminierung von Menschen mit Behinderung. Es gibt in unserer Gesellschaft eine normative Vorstellung davon, was Menschen leisten oder können müssen. Menschen, die von dieser Norm abweichen, werden als minderwertig wahrgenommen. Ableismus kann sich sowohl abwertend als auch aufwertend („wie toll Sie den Alltag meistern und das trotz Rollstuhl“) äußern.

Unsere Sprache ist männlich geprägt. Die männliche Form wird häufig als allgemeine Formulierung für alle Menschen verwendet. Das generische Maskulinum beansprucht für sich, geschlechtsneutral zu sein. Diverse Untersuchungen zeigen allerdings bereits, dass eine männliche Sprache meist auch männliche Assoziationen hervorruft.

Wenn Frauen sowie Menschen, die sich nicht im binären Geschlechtersystem verorten, sprachlich nicht abgebildet werden, werden diese in der Regel auch nicht mitgedacht. Eine männliche Sprache zeichnet demzufolge ein einseitiges und stereotypes Bild und konstruiert die Vorstellung, dass v.a. Männer in unserer Gesellschaft aktiv und präsent sind.

Geschlechtergerechte Sprache bedeutet, nicht nur Männer, sondern alle Menschen sprachlich zu adressieren und somit der geschlechtlichen Vielfalt in unserer Gesellschaft gerecht zu werden. Unsere Sprache geschlechtergerecht zu gestalten, hat den Vorteil, dass sie Eindeutigkeit herstellt und Verwechslungen und Missverständnisse vermeiden kann. Denn bei der Verwendung einer rein männlichen Sprache ist nie klar, wann nur Männer und wann alle gemeint sind.

Um Sprache für alle Menschen zugänglich zu machen – unabhängig von Sehbehinderungen, kognitiven Einschränkungen und Leseschwierigkeiten – sollen Barrieren abgebaut werden.

Durch die Verwendung von Leichter oder Einfacher Sprache sind Texte für alle besser verständlich. Leichte Sprache folgt dabei strengen Regeln, wie beispielsweise einer einfachen Satzstruktur, kurzen Sätzen und der Vermeidung von Fremdwörtern. Einfache Sprache hat keine festen Regeln, verfolgt aber ebenfalls das Ziel, Sprache verständlicher zu gestalten. Einfache Sprache kann dabei als Mittelweg zwischen Alltagssprache und Leichter Sprache verstanden werden.

Barrierefreie Texte sind außerdem so gestaltet, dass sie von Bildschirmleseprogrammen (sogenannten ‚Screenreadern‘) gut wiedergegeben werden. Die Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit in der Informationstechnik (BFIT-Bund) hat in einer repräsentativen Studie die Verwendung geschlechtergerechter Sprache in Bezug auf digitale Barrierefreiheit untersucht. Aus den Ergebnissen der Studie geht die Empfehlung zur Verwendung des Gendersterns hervor[1].

Barrierefreiheit und Geschlechtergerechtigkeit werden häufig gegeneinander ausgespielt und als Widerspruch wahrgenommen. Dabei verfolgen beide Ansätze dasselbe Ziel, nämlich Inklusion. Geschlechtergerechte und barrierefreie Sprache in Einklang zu bringen, geht mit bestimmten Herausforderungen einher. Barrierefreiheit und Geschlechtergerechtigkeit stellen allerdings keinen Widerspruch dar, sondern ein Ideal. Es gibt bereits viele Ansätze, um diesem Ideal näherzukommen.  

 

[1] vgl. https://www.bfit-bund.de/DE/Publikation/empfehlung-gendergerechte-digital-barrierefreie-sprache-studie-koehler-wahl.html, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster