Zur JKU Startseite
Abteilung Personalentwicklung, Gender & Diversity Management
Was ist das?

Institute, Schools und andere Einrichtungen oder Angebote haben einen Webauftritt mit eigenen Inhalten und Menüs.

Um die Navigation zu erleichtern, ist hier erkennbar, wo man sich gerade befindet.

1990er Jahre – Aufbruch: Ein rechtlicher und institutioneller Rahmen wird geschaffen

  1. 1990/91

    • Die Novelle des Universitätsorganisationsgesetzes (UOG 1975) im Jahr 1990 sieht die Einrichtung eines Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen (AKG) vor, dessen Aufgabe es u.a. ist, Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts entgegenzuwirken.
    • An der JKU konstituiert sich der AKG am 5. März 1991. Die Juristin Ursula Floßmann wird zur Vorsitzenden gewählt.

     

  2. 1993/1994

    • Das Bundes-Gleichbehandlungsgesetz wird 1993 und der erste Frauenförderungsplan im Wirkungsbereich des Wissenschaftsministeriums wird 1995 veröffentlicht.
    • Die Interuniversitäre Koordinationsstelle für Frauenforschung und Frauenstudien Linz wird 1993 an der JKU gegründet. In ihrer Zuständigkeit liegt auch die Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung (Kunstuniversität Linz). An der Universität Wien (1993) und an der Universität Graz (1994) werden ebenfalls Koordinationsstellen geschaffen.
    • 1994 wird erstmals die gemeinsame Zeitschrift der drei Koordinationsstellen „Information“ herausgegeben. Die Zeitschrift dient der Informationsarbeit und Bewusstseinsbildung für feministische Anliegen und Forschungsaktivitäten. Im Jahr 2000 erscheint die letzte universitätsübergreifende Ausgabe.
    • Im November 1994 findet – im Rahmen des JKU Weiterbildungsprogrammes – der erste Absolventinnentag zum Thema „Frauenförderung als Konkretisierung des Gleichheitsgebotes“ statt. Großes Interesse findet die Podiumsdiskussion mit Bundesministerin Johanna Dohnal.

     

  3. 1995/96

    • Im Herbst 1995 erscheint erstmals die „Frauenzeitschrift Leonarda“ der Linzer Koordinationsstelle. Mit der Zeitschrift wird für Frauen an der Universität eine Gelegenheit geschaffen, Artikel, Aufsätze und Illustrationen zu publizieren. Die Zeitschrift wird für zwei Jahre herausgegeben.
    • Von den 13.400 Studierenden der JKU sind 1995 knapp 36 % Frauen.
    • Die interdisziplinären „Linzer Schriften zur Frauenforschung“ bieten ab 1996 eine Publikationsmöglichkeit für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Ab 2013 trägt die Reihe den Namen „Linzer Schriften zu Gender und Recht“.

     

  4. 1999

    • 1999 wird an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät das Programm Frauen in die Technik (FIT) gestartet mit dem Ziel, den Frauenanteil in den technisch-naturwissenschaftlichen Studienrichtungen zu erhöhen. Bis heute sind Studentinnen der TNF als „FIT-Botschafterinnen“ aktiv, um Schülerinnen u.a. auf Messen, in der Schule oder bei Schnuppertagen an der Universität für technisch-naturwissenschaftliche Studienrichtungen zu begeistern.
    • Der Senat beschließt 1999 den ersten Frauenförderplan der JKU. Zentrale Inhalte sind das Bekenntnis zur Förderung von Studentinnen, zur Unterstützung bei der Karriereplanung und insbesondere die Anerkennung der Gleichwertigkeit von Frauen- und Geschlechterforschung mit anderen Forschungsgebieten. 

Meilenstein:
Koordinationsstelle für Frauenforschung und Frauenstudien

Am 1. Juli 1993 nimmt die interuniversitäre Koordinationsstelle für Frauenforschung und Frauenstudien (KFF) an der JKU ihre Arbeit auf. Die Finanzierung der KFF erfolgt durch das Wissenschaftsministerium und die beteiligten Universitäten.

Die Juristin und AKG-Vorsitzende Ursula Floßmann übernimmt die Leitung der KFF bis 1996. Das Institut wird zusätzlich mit einer wissenschaftlichen und einer administrativen Mitarbeiterin ausgestattet. 1997 folgt Sylvia Wiesner, die seit 1994 als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der KFF beschäftigt ist, als Leiterin nach.

Zu den Aufgaben der KFF gehören die Beratung von Wissenschaftlerinnen und Studentinnen, die Herausgabe eines kommentierten „Frauenvorlesungsverzeichnisses“ und eines Fraueninformationsblattes sowie die Unterstützung von Frauenaktivitäten und deren Präsentation in der Öffentlichkeit. Zu Beginn steht die Erstellung einer internationalen Kontaktkartei feministischer Wissenschaftlerinnen und Frauenforschungseinrichtungen im Vordergrund.

Der Senat der JKU beschließt im Herbst 1998, die Koordinationsstelle aufzulösen und stattdessen ein gesamtuniversitäres Institut für Frauen- und Geschlechterforschung (IFG) zu gründen. Monika Bacher ist für die Planung und Koordination der Gründung zuständig. Das IFG wird 2001 eröffnet. Zur gleichen Zeit wird die Stabsstelle für Frauenförderung geschaffen. Sie übernimmt ebenfalls Aufgaben aus der KFF.

Eindrücke aus diesem Jahrzehnt:

„Zahlreiche Initiativen zur Förderung von Frauen an der JKU wurden seit den 1990er Jahren erfolgreich umgesetzt. Um eine nachhaltige Veränderung der ungleichen Geschlechterverhältnisse in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu erreichen, ist es wichtig, diese Maßnahmen fortzuführen und weiterzuentwickeln. Das Institut für Frauen- und Geschlechterforschung (IFG) leistet durch seine Lehre und Forschung einen wichtigen Beitrag zur Gleichstellungspolitik.“
Univ.-Prof.in Dr.in Doris Weichselbaumer, Institut für Frauen- und Geschlechterforschung
(Bild: Zoe Goldstein)
Portrait von Prof.in Weichselbaumer