In Gedenken an David Marsden präsentierten Elke Schüßler, Laura Thäter und Sara Maric ihre Forschung mit dem Titel “Digital Capitalism without Firms? Consequences for the Organization and Regulation of Work from an Employment Systems Perspective” an der London School of Economics.
In dieser Arbeit wird eine alternative Perspektive auf plattformbasierte Arbeitsmärkte dargestellt, die hervorhebt, dass digitale Plattformen mehr als reine auftragsbasierende Arbeitsverträge schaffen. Stattdessen entstehen Strukturen, die denen von traditionellen Beschäftigungssystemen ähneln. Sie beinhalten langfristige Beziehungen zwischen Plattformarbeiter*innen, der Plattform und Kund*innen. Diese Entwicklung findet innerhalb eines noch unsicheren rechtlichen Rahmens statt. Während laufende rechtliche Diskussionen auf EU- und nationaler Ebene hauptsächlich die ortsgebundene Gig-Work thematisieren, bei der Arbeitnehmer*innen stark von Plattformen abhängig sind, ist das Spektrum der Plattformarbeit vielfältig. Im Bereich kreativer Arbeit oder professioneller Dienstleistungen, die historisch gesehen mit Selbstständigkeit in Verbindung gebracht wurden, ergänzen Plattformen projekt- und netzwerkbasierte Organisationsmodelle. Diese Überlegungen können aktuelle rechtliche Debatten erweitern.
Wir sind dankbar für die Möglichkeit, unsere Forschung an der London School of Economics vorstellen zu können, und schätzen den herzlichen Empfang der dortigen Community sehr. Wir möchten die konstruktiven und hilfreichen Diskussionen mit den Kolleg*innen hervorheben, da sie uns wertvolle Anregungen gegeben haben, um unser Argument weiter zu stärken.