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Unter dem Lockdown litten vor allem leistungsschwache Schüler

nachrichten.at vom 12.03.2021

LINZ. Erste repräsentative Elternumfrage der JKU: 52 Prozent lehnen Schulschließungen ab, schlechte Noten für die Politik

Wie sehr belastete der dritte Lockdown – von 7. Februar bis zu den Semesterferien galt ab der Sekundarstufe Fernunterricht – Schüler und Eltern? Eine erste österreichweit repräsentative Umfrage (3450 Befragte) der Linzer Kepler-Uni (JKU) unter Eltern von Sechs- bis 20-Jährigen zeigt eindeutige Ergebnisse. "Uns war wichtig, dass wir ein Bild der Gesamtsituation der betroffenen Familien erhalten", sagt Christoph Helm, Leiter der Abteilung für Bildungsforschung der JKU. Rund die Hälfte der Eltern gab an, mit ihren Kräften am Limit zu sein, kaum noch Zeit für sich selbst zu haben und die erneuten Schulschließungen als große psychische Belastung wahrzunehmen. Rund vier von zehn Eltern stritten häufiger als sonst mit ihren Kindern. Ein Drittel der Kinder war während der Schulschließungen insgesamt überfordert. Durch alle Ergebnisse zieht sich auch: Leistungsschwächere Kinder hatten mehr Nachteile durch die Schulschließungen. Das zeigte sich ebenso bei der Frage nach der hohen psychischen Belastung (traf bei 56 Prozent der leistungsschwächeren Kinder zu) als auch beim Lernen. 72 Prozent der Eltern leistungsschwächerer Schüler stimmten der Aussage "Mein Kind lernt weniger als sonst in der Schule" zu. Unter allen Eltern war es mit 58 Prozent aber ebenfalls eine deutliche Mehrheit. 47 Prozent aller Eltern gaben zudem an, dass ihr Kind nicht gern im Fernunterricht lerne.

Etwa ein Viertel der Eltern schätzte die Qualität des Fernunterrichts während der Schulschließungen im Jänner als (eher) hoch ein, fast jeder dritte Elternteil (30 Prozent) als (eher) niedrig. Für acht von zehn Kindern ist der fehlende soziale Kontakt die größte Herausforderung im Lockdown.

Eine Mehrheit der Eltern steht den Schulschließungen im dritten Lockdown negativ gegenüber: 52 Prozent bei allen Eltern und 59 Prozent bei den Eltern leistungsschwächerer Kinder. Es besteht der Wunsch nach gezielter Förderung und Betreuung benachteiligter Zielgruppen.

Keine gute Noten erhält die Bildungspolitik für ihren Umgang mit der Krise: nach Schulnoten im Durchschnitt "genügend".