Es wird untersucht, in welchen Schulen mit welchen Merkmalen (Kompositionseffekte) FFU überproportional stark beobachtbar ist ob und wie der FFU auf Schuler:innenleistungen, Bildungsungleichheit und die Unterrichtsqualität Einfluss nimmt.
Der sich zuspitzende Lehrkräftemangel in Österreich geht mit einer steigenden Zahl an fachfremd unterrichtenden Lehrpersonen einher. Dies wirft die grundsätzliche Frage auf, wie Fachfremder Unterricht (FFU) das österreichische Bildungssystem beeinflusst. Im Nationalen Bildungsbericht monieren Weber et al. (2018), dass für Österreich keine wissenschaftlich belastbaren Befunde vorliegen; weder zum Ausmaß oder zur Verteilung von FFU, noch zu den Effekten des FFU auf Schüler:innenoutcomes und Lehrer:innenprofessionsmerkmale.
Darüber hinaus kann moniert werden, dass auch die Frage nach der Wirksamkeit von Kompensationsmaßnahmen (z.B. Nachqualifizierungsprogrammen von FFU-Lehrkräften) und ganz allgemein die Frage nach den Potentialen und Vorzügen des FFU bisher wissenschaftlich ungeklärt blieb. Nur durch verstärkte Forschung in diesen Bereichen, so Weber et al. (2018), können Evidenzen geschaffen werden, die eine Bewältigung der mit dem FFU einhergehenden Herausforderungen im Schulsystems gewährleisten. Solche Evidenzen sind aber auch nötig, um die Chancen des FFU zu ergreifen und zu nützen.
Die nachfolgenden PhD-Projekte leisten hierzu einen substanziellen Beitrag, da sie sowohl Wissen auf der Systemebene zur Verfügung stellt als auch konkrete Vorschläge zum Umgang mit dem Phänomen FFU generieren.
Es wird erforscht, ob und wie epistemologischer Überzeugungen und pädagogisches Wissen von FFU-Lehrkräften auf die Unterrichtsqualität wirkt.
Um die bisher defizitorientierte Bildungsforschung im Bereich des FFU zu erweitern, werden die Potentiale des fachfremden Unterrichts (z.B. interdisziplinärer Unterricht, Entwicklung der Lehrerprofessionalität, Methodenvielfalt) erforscht.
Auf Basis einschlägiger wissenschaftlicher Erkenntnisse wird ein Nachqualifizierungsprogramm für FFU-Lehrkräfte konzipiert, implementiert und evaluiert.
Konsortium
Konsortiumsleitung
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Univ.-Prof. Dr. Christoph Helm (JKU Linz, Betreuungsteam)
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HS-Prof.in Dr. in Anne Frey, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (PH Vorarlberg, Betreuungsteam)
Konsortiumsmitglieder
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HS-Prof. Dr. Christoph Weber, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (PH OÖ)
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HS-Prof.in Dr.in Jana Groß Ophoff, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (PH V)
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Prof.in Dr.in Barbara Sabitzer (JKU Linz)
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HS-Prof. Dr. András Batkai, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (PH V)
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Dr.in Ingrid Gessner, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (PH V)
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HS-Prof. Dr. Christoph Erath, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (PH V)
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HS-Prof. Dr. James Loparics, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (PH Wien)
PhD-Projekt | Hauptbetreuung Universität | Hauptbetreuung PH | Institutionelle Zuordnung |
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1: Effekte und Verbreitung von fachfremdem Unterricht | Barbara Sabitzer a | Christoph Weber b | PH OÖ |
2: Effekte professionellen Wissens und epistemischer Überzeugungen fachfremd Unterrichtender auf die Unterrichtsqualität aus Schüler:innensicht | Barbara Sabitzer a | Jana Groß Ophoff c | JKU |
3: Potentiale fachfremden Unterrichts – eine Rekonstruktion „funktionierender“ Handlungspraxen | Christoph Helm a | Anne Frey c | JKU |
4: Qualität und Wirkung einer Nachqualifizierungsmaßnahme von fachfremd Unterrichtenden | Christoph Helm a | Ingrid Gessner c | PH V |
Anm.: aJohannes Kepler Universität Linz; bPädagogische Hochschule Oberösterreich; cPädagogische Hochschule Vorarlberg