Checkliste für die Antragstellung
Diese Checkliste soll dem*r Antragsteller*in helfen, Aspekte zu berücksichtigen, die der Ethikbeirat der JKU bei einem Antrag berücksichtigen wird. Beachten Sie jedoch, dass diese Liste nicht vollständig ist und dass jeder Antrag eigene Fragen aufwirft.
1) Zusammenfassung der Forschung
- Ist ein sinnvolles Ergebnis zu erwarten? (Es geht nicht darum, eine methodische Überprüfung vorzunehmen, aber die Forschung sollte von ausreichendem Wert sein, um die von den Teilnehmern aufgewendete Zeit und Mühe zu rechtfertigen).
- Wiegen die potenziellen Vorteile der Forschung gegenüber den potenziellen Risiken für die Teilnehmer auf?
2) Über die Teilnehmer
- Wie wird die Erlaubnis oder der Zugang zu den Teilnehmern eingeholt? Sind die beteiligten "Gatekeeper" identifiziert/mit den vorgelegten Nachweisen einverstanden?
- Was sind die Einschluss-/Ausschlusskriterien für die Teilnehmer? Sind diese angemessen?
- Wie wird die Zustimmung eingeholt? Ist diese Methode angemessen? Kann der Forscher sicher sein, dass die Teilnehmer ihre informierte Zustimmung geben können, die frei von Zwang ist? (Eine informierte Einwilligung ist nicht unbedingt in allen Fällen erforderlich, aber wenn sie nicht eingeholt werden soll, muss es dafür einen guten Grund geben).
- Wie groß ist das Schadenspotenzial für die Teilnehmer - Schmerzen, Unbehagen, Stress? (fast alle Forschungsarbeiten, an denen Teilnehmer beteiligt sind, bergen ein gewisses Potenzial für physische oder psychische Schäden, und das Risiko sollte anerkannt werden). Wie wird dies minimiert/angegangen/gehandhabt?
- Ist es wahrscheinlich, dass der Forscher irgendwelche Probleme aufdeckt, die nicht mit der Forschung zusammenhängen? (z. B. illegale Aktivitäten, Krankheiten usw.). Wie wird der Forscher mit einer solchen Eventualität umgehen?
- Haben die Teilnehmer die Möglichkeit, sich von der Forschung zurückzuziehen, und wie wird dies geschehen?
- Sind die Teilnehmer potenziell gefährdet (d. h. aufgrund ihrer Situation, z. B. Asylbewerber, Flüchtlinge) oder gefährdet? Werden die Auswirkungen dieses Umstandes berücksichtigt?
3) Über die Daten
- Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um die Anonymität, Vertraulichkeit und Sicherheit der persönlichen Daten der Forschungsteilnehmer zu gewährleisten? Sind diese Maßnahmen für die Forschung geeignet? Sind sie realistisch?
- Wer wird Zugang zu den Daten haben?
- Wie lange werden die Daten/Aufzeichnungen/Proben aufbewahrt? Wird dabei eine beabsichtigte künftige Verwendung berücksichtigt?
- Wie werden sie aufbewahrt?
4) Unterstützende Dokumentation
- Sind relevante Begleitdokumente enthalten? (z. B. Informationsblätter, Einverständniserklärungen, Interviewpläne oder Themenleitfäden, nicht standardisierte Fragebögen usw.)
- Sind die Materialien für die Teilnehmer klar und möglichst frei von Fachausdrücken, Jargon und Abkürzungen, so dass die Teilnehmer ihre Einwilligung zur Teilnahme an der Untersuchung nach umfassender Information geben können?
- Sind die Materialien für die vorgesehene Zielgruppe (z. B. Kinder und Jugendliche) geeignet?
- Wird den Teilnehmern auf dem Informationsblatt deutlich gemacht:
- ob ihre Daten anonym/vertraulich/aggregiert werden?
- wie sie sich zurückziehen können?
- Was wird von ihnen verlangt und wozu tragen sie bei?
- Wofür werden die Daten verwendet und wie können sie in Zukunft genutzt werden?
- Wie werden die Daten verwaltet?
- Wie können sie sich beschweren, wenn sie dies wünschen?
- Wer leitet die Forschung und wie kann man mit ihm in Kontakt treten?
5) Allgemeine Überlegungen
- Ist der Antrag ausreichend detailliert?
- Werden die Würde, die Rechte, die Sicherheit und das Wohlbefinden der Teilnehmer berücksichtigt?
- Ist die Sicherheit des Forschers gewährleistet? Gibt es ein Verfahren für Risiken für den Forscher?
- Hat die Forschung Auswirkungen auf den Ruf der Universität?
- Gibt es offensichtliche Lücken, Unklarheiten oder Ungewissheiten bei der Durchführung der Forschung?