Nach mehrjähriger Tätigkeit in Wissenschaft und Industrie in USA und Europa nahm Prof.in Olaverri-Monreal den Ruf an die JKU an.
Hier hat sie den Lehrstuhl für Nachhaltige Transportlogistik 4.0 inne.
In welchem Bereich forschen Sie?
Cristina Olaverri-Monreal: Ich beschäftige mich mit dem Bereich „Intelligent Transport Systems“ (ITS). Um auf Schwankungen des Transportbedarfs zu reagieren, können digitale Technologien angewandt werden, die auf dem Einsatz von Sensorik in der Informations- und Kommunikationstechnologie aufbauen. ITS erlaubt die Berücksichtigung nicht nur der Interaktion zwischen einzelnen Elementen des vernetzten Verkehrssystems, sondern auch des menschlichen Verhaltens in diesem System.
Was begeistert Sie an diesem Bereich?
Cristina Olaverri-Monreal: ITS ist einer der Forschungsbereiche, bei dem der Zusammenhang zwischen Untersuchungen von menschlichem Verhalten und neue Technologien eingesetzt wird. Das trägt zur Lösung von wichtigen sozialen und umweltbezogenen Problemen bei. Durch den Einsatz eines breiten Spektrums digitaler Technologien ist es so möglich, die zivile Infrastruktur besser zu nutzen und die Verkehrssysteme sicher, effizient, zuverlässig und umweltfreundlicher zu machen.
Worum geht es in Ihrer Antrittsvorlesung konkret?
Cristina Olaverri-Monreal: Ich gebe einen Überblick über die Digitalisierungstechnologien, die zu einer nachhaltigen Mobilität und einem nachhaltigen Verkehr beitragen können. Insbesondere erörtere ich die Rolle von Informationstechnologien und Sensoren bei der Konnektivität und Automatisierung von Fahrzeugen und ihren Anwendungen.
Wofür ist diese Forschung überhaupt notwendig bzw. wie verbessert sie unser Leben?
Cristina Olaverri-Monreal: Transport-Entscheidungen können einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten und die Anpassung von Verkehrs-Systemen und der Verkehrsinfrastruktur sind nicht nur Faktoren für die Effizienz des Transports, sondern auch Teil der technologischen Aspekte der digitalen Transformation.
Warum sind Sie an die JKU gekommen bzw. was die JKU besonders?
Cristina Olaverri-Monreal: An der JKU bieten sich sehr attraktive Möglichkeiten für Forschung und Lehre in dem spannenden Gebiet der Digitalisierung im Transport. Dank der BMK-Stiftungs-Förderung stellen die Entwicklungsmöglichkeiten für das Forschungsfeld Transportlogistik 4.0 an der JKU eine langfristige Perspektive dar, die sonst nicht in diesem Ausmaß realisierbar wären.
Warum sollten sich Studierende Sie als Lehrenden wünschen?
Cristina Olaverri-Monreal: Als forschungsorientiertes Fachgebiet ist es im Bereich der ITS unerlässlich, ein Umfeld zu schaffen, in dem die Studierenden in der Lage sind, das erworbene Wissen auf reale Situationen zu übertragen. Mit einer gründlichen Kenntnis der Theorie und einem Verständnis für reale Szenarien können sich die Studierenden zu wissbegierigen, kritischen und vielseitig denkenden Menschen entwickeln. Ich gestalte meine Lehrveranstaltungen nach dem Prinzip der konstruktiven Ausrichtung, indem ich den Studierenden ein klar spezifiziertes Lernziel und Bewertungskriterien an die Hand gebe, die den Lernergebnissen entsprechen.
An welchem Projekt arbeiten Sie momentan konkret?
Cristina Olaverri-Monreal: Ein wesentlicher Teil meiner Forschungsprojekte entstand im Rahmen von Kooperationsprojekten mit industriellen Partner*innen. Zum Beispiel arbeite ich an Lösungen für die Lieferung auf der letzten Meile, auf Basis der Automatisierung für den Geschäftsbereich Paket der Österreichische Post AG, und an Lösungen im Bereich Autonomes Fahren in Kooperation mit IAV und der FH Technikum Wien. Zudem arbeite ich, finanziert über Drittmittel des Klima- und Energie Fonds, mit diversen Partnern am kooperativen F&E-Projekt "Zero Emission Roll-Out - Cold Chain Distribution". Ich arbeite auch an dem von der EU finanzierten Projekt "Connected and Automated Sustainable Transport Systems and Mobility (CASTSM)", um durch einen viersemestrigen internationalen Joint Master durch institutionelle akademische Zusammenarbeit und Förderung der individuellen Mobilität globale Talente aufzubauen.
Welche Hobbys haben Sie?
Cristina Olaverri-Monreal: Lesen, Sport, Musik, Reisen
Was wollen Sie in Ihrem Leben unbedingt noch machen oder erreichen?
Cristina Olaverri-Monreal: Ich möchte noch ein Buch (oder mehrere) schreiben.