JKU Expertin in Kanzler-Beirat berufen

Historikerin Kirchmayr wird künftig an der Rückgabe von Raubkunst aus der NS-Zeit mitarbeiten.

Birgit Kirchmayr
Birgit Kirchmayr

Noch immer gibt es zahlreiche Kunstgegenstände, die in der Zeit des Nationalsozialismus geraubt wurden und nach Ende des Krieges nicht an die rechtmäßigen Besitzer bzw. ihre Erben zurückgegeben wurde. Unter dem Vorsitz des Verwaltungsgerichtshofpräsidenten i.R. Univ.Prof. Dr. Clemens Jabloner tagt der Kunstrückgabebeirat des Bundeskanzleramts viermal jährlich, um entsprechende Empfehlungen auszusprechen. Als eine der ExpertInnen des Beirats wurde nun die JKU Historikerin Dr. Birgit Kirchmayr nominiert. Nach langjähriger Tätigkeit im Bereich der NS-Provenienzforschung (u.a. für das OÖ Landesmuseum) und zahlreichen Forschungsprojekten und Publikationen wird sie ihre Expertise in die Erstellung von Rückgabeempfehlungen einfließen lassen.

„Ich habe zu dem Thema viel gearbeitet und freue mich, dass ich für diese Aufgabe ausgewählt worden bin. So kann ich dem Gebiet der Kunstrestitution in dieser Funktion weiter verbunden bleiben“, so Kirchmayr. Nominiert von der Uniko folgt sie am 1. Jänner Mag. Eva Blimlinger nach, die als nunmehrige Nationalrats-Abgeordnete von diesem Amt zurückgetreten ist.

Der Beirat besteht seit der Etablierung des Kunstrückgabegesetzes von 1998, das nach der Beschlagnahme von mehreren Schiele-Gemälden aus der Sammlung Leopold in New York und der daraufhin einsetzenden Debatte zur NS-Raubkunst in österreichischen Museen eingerichtet worden war. Auch im zwanzigsten Jahr seines Bestehens hat der Kunstrückgabebeirat noch 324 Empfehlungen ausgesprochen, die die Rückgabe von mehreren tausend Objekten darstellten. Nach den großen und spektakulären Fällen der Anfangsjahre sind es mittlerweile mehrheitlich Objekte des Alltags, von Büchern bis hin zu Musikinstrumenten, die aus den Beständen der Museen restituiert werden.