JKU und Industrieunternehmen reduzieren mit 16 Mio. Euro-Projekt CO2-Ausstoß

Alkohol kann doch die Lösung sein: Mit einem revolutionären Verfahren der JKU kann CO2 in Industriealkohol oder Gase umgewandelt werden.

Professor Schöfberger
Professor Schöfberger

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Energieforschungsprogramms 2022 durchgeführt. “Das auf vier Jahre angelegte und vom metallurgischen Kompetenzzentrum K1-MET koordinierte Projekt ZEUS (Zero Emissions throUgh Sectorcoupling) soll die elektrokatalytische CO2-Reduktion erforschen und eine Demonstrationsanlage entwickeln.

„Das wäre ein wichtiger Schritt in Richtung CO2-Neutralität und nachhaltiger Energieerzeugung“, so der JKU Chemiker Univ.-Prof. Wolfgang Schöfberger, der in einem eigenen Lab an neuen Katalyseverfahren forscht. Ihm ist es gelungen, spezielle molekulare Katalysatoren herzustellen. Mit deren Hilfe bindet sich CO2 an Metall und reagiert so, dass es zum Beispiel zu Ethanol und Methanol umgewandelt wird.

Chemische Umwandlung von CO2
Das Ergebnis: Statt umweltschädlichem CO2 hat man Stoffe, die für industrielle Prozesse verwendet werden können. Nun geht Schöfberger, stellvertretender Leiter des JKU Instituts für Organische Chemie, einen Schritt weiter. Mit Methoden der Künstlichen Intelligenz will er Katalyseprozesse modellieren und die zugrundliegenden physikalisch-chemischen Abläufe erforschen, wodurch das Design der Katalysatoren beschleunigt wird.

Die Unternehmen im Konsortium werden ihre umfangreiche Expertise in der industriellen Technologie einbringen, um die Integration dieses Verfahrens in bestehendenProduktionsprozesse voranzutreiben.  „Das Projekt ZEUS zeigt, wie Partnerschaften zwischen der Industrie und der Wissenschaft wegweisende Technologien hervorbringen können, um die drängendsten Herausforderungen der Menschheit anzugehen. Die erhebliche Finanzierung von 16,8 Mio. Euro wird die Forschung und Entwicklung vorantreiben und den Weg für eine nachhaltigere Zukunft ebnen“, gratuliert JKU Rektor Stefan Koch zu diesem wichtigen Projekt.

Schöfberger zeigt sich dankbar für das Engagement der voestalpine. „Solche Projekte können nur mit finanzkräftigen Industriepartner*innen umgesetzt werden, da wir unsere Versuche natürlich nur im kleinen Maßstab und unter Laborbedingungen durchführen können. Dies im großen Maßstab umzusetzen, ist ohne Partner*innen kaum möglich“, so der Chemiker.

Der Weg zur elektrokatalytischen CO2-Reduktion verspricht eine Zukunft, in der Industrie und Umweltschutz Hand in Hand gehen, um die globale Erwärmung zu bekämpfen und unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Energieforschungsprogramms 2022 durchgeführt.

Partner*innen:

K1-MET GmbH, Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz, GIG Karasek GmbH, Johannes Kepler Universität Linz - Institut für Organische Chemie, Montanuniversität Leoben - Lehrstuhl für Verfahrenstechnik des industriellen Umwelt-schutzes, Zementwerk Hatschek GmbH, Technische Universität Wien - Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttech-nik und technische Biowissenschaften, VERBUND AG, voestalpine Stahl GmbH, WIVA P&G - Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Austria Power & Gas