Nobelpreisträger Alan Heeger zu Gast an JKU

Der US-amerikanische Chemiker und Physiker Alan J. Heeger hat im Jänner seinen 80. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlass veranstaltete die Johannes Kepler Universität Linz am 21. März 2016 ein internationales Symposium, an dem der Nobelpreisträger selbst teilnahm und auch einen Vortrag hielt.

v.l.: JKU-Rektor Univ.-Prof. Meinhard Lukas, Univ.-Prof. Niyazi Serdar Sarıçiftçi, Univ.-Prof. Alan Heeger, VzBgm. Christian Forsterleitner, Bundesrat Klaus Fürlinger
v.l.: JKU-Rektor Univ.-Prof. Meinhard Lukas, Univ.-Prof. Niyazi Serdar Sarıçiftçi, Univ.-Prof. Alan Heeger, VzBgm. Christian Forsterleitner, Bundesrat Klaus Fürlinger

Univ.-Prof. Heeger folgte damit einer Einladung seines Schülers Univ.-Prof. Niyazi Serdar Sarıçiftçi (Institut für Organische Solarzellen / LIOS), der vier Jahre lang an der University of California (USA) gemeinsam mit Heeger an polymeren organischen Solarzellen geforscht hat (1992-1996).

Unter dem Titel „Organische Elektronik im 21. Jahrhundert“ stand die JKU einen Tag lang ganz im Zeichen dieses zukunftsträchtigen Forschungsbereichs. Den Eröffnungsvortrag hielt Alan Heeger selbst zum Thema „Creativity, Discovery and Risk: Nobel Prizes Past and Future“.

Außergewöhnliche Forschungspersönlichkeit
Als „außergewöhnlichen Forscher, der mit seiner Verbindung von Theorie und Praxis der Menschheit Verdienste erbringt“, lobte Bundesrat Mag. Klaus Fürlinger vom Land OÖ den Ehrengast bei der Eröffnung des Symposiums. Auch der Linzer Vizebürgermeister Christian Forsterleitner bezeichnete Heeger als „einen der bedeutsamsten Wissenschaftler unserer Zeit, dessen Besuch Linz sehr freut.“

„Alan Heeger ist eine Legende bereits zu Lebzeiten“, so JKU-Rektor Univ.-Prof. Meinhard Lukas bei der Eröffnung. „Die JKU ist geehrt, dass dieser Forscher unsere Universität als Ort seines Geburtstagssymposiums ausgewählt hat. Ich wünsche der Tagung, dass viele ForscherInnen von ihr profitieren mögen.“
Auch Organisator Univ.-Prof. Sarıçiftçi dankte dem Ehrengast. „Ein Blick auf die Vergangenheit ist gut, aber wir wollen heute einen Blick auf die Zukunft werfen“, so der JKU-Forscher im Hinblick auf zahlreiche hochkarätige Vortragende.

Nobelpreisträger Heeger dankte zu Beginn seines Vortrages. „Es ist mir eine Ehre, dass Sie alle gekommen sind und ich freue mich, dass ich – nach einigen gesundheitlichen Problemen – heute hier sein kann“, so der Chemiker.

Nobelpreis für Chemie
Alan Heeger erhielt im Jahr 2000 gemeinsam mit Alan G. MacDiarmid und Hideki Shirakawa für die Entdeckung und Entwicklung von leitenden Polymeren den Nobelpreis für Chemie. In ihrer Arbeit hatten die drei Forscher gezeigt, dass Kunststoff, der an sich Elektrizität nicht leitet, durch gewisse Modifizierungen elektrisch leitend gemacht werden kann.

Aufbauend auf diese Entdeckung forscht Univ.-Prof. Sarıçiftçi an der JKU an organischen Halbleitern und der chemischen Speicherung von Solarenergie. Für seine Arbeit wurde Sarıçiftçi 2012 mit dem Wittgenstein-Preis, dem höchstdotierten Wissenschaftspreis der Republik Österreich, ausgezeichnet.