Ein Mädchen springt durch eine düstere Welt, eine Katze löst Kriminalfälle und ein Kult sorgt für Gefahr: Spiele made at JKU

Computerspiele statt Vorlesung? Das gibt es an der Johannes Kepler Universität Linz wirklich.

Screenshot Victoria
Screenshot Victoria

Im Kurs „Game Development“ lernen JKU Studierende, eigene Spiele zu entwickeln und umzusetzen. Die im Kurs entwickelten Games stellten sich nun im Zirkus des Wissens einem Publikum, das „Victoria“ zum spannendsten Spiel kürte.

Im Jump-and-Run-Spiel „Victoria“ hilft man einem Mädchen, seinen verlorenen Lebensmut zurückzugewinnen. Dabei muss man den Weg durch eine große 3D-Welt finden und natürlich vielen Gefahren ausweichen. Im Mittelpunkt stehen Geschick und knifflige Rätsel – und Victorias Kampf gegen Aussichtslosigkeit und unmenschliche Arbeitsbedingungen.

Entwickelt wurde das Spiel von William Landl, der an der JKU Artificial Intelligence studiert, sowie Jeronimo Rädler und Jan Korytář. Einfach war der Weg zum (fast) fertigen Spiel nicht: „Da wir alle zum ersten Mal mit Unity gearbeitet haben, war die Umsetzung oft schwieriger als gedacht und sehr zeitintensiv. Wir haben trotzdem nicht aufgegeben und hoffen, dass es uns gelungen ist, in Zusammenarbeit ein immersives und interessantes Spiel zu entwickeln“, so Landl.

Gut Ding will Weile haben, meint auch Rädler: „Es hat einige Zeit gebraucht, bis wir mit den Grundfunktionen des Spiels zufrieden waren. Der Name entstammt übrigens der Idee, die Handlung im Viktorianischen England mit seiner detailreichen Architektur spielen zu lassen.“

Am Feinschliff wird noch gearbeitet, einen Trailer zu „Victoria“ findet man hier: https://youtu.be/Z4IvfgLMHus, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Katze auf Spurensuche
Ebenfalls hoch in der Gunst des Publikums bei der Präsentation im Zirkus des Wissens der JKU stand „Detective Mau“, in der eine Katze einen Computer erforschen und so einen Vermissten finden muss. Entwickelt von Mark Andreas Peyrer und Christina Planer ist das erste Kapitel zwar fertig, bis zur Veröffentlichung sollen aber noch weitere folgen. Vor allem junge Frauen ermutigt Planer, sich an der Spieleentwicklung zu versuchen: „Unabhängig davon, ob es als ,Männerdomäne‘ gilt. Es gibt hier so viele Möglichkeiten, sich kreativ zu entfalten“, so die 21-jährige.

Kult auf Abwegen
Bereits spielbar ist „Deus Cult“, ein Dungeon Crawler. Hier kämpft man gegen Monster, sammelt Schätze und versucht, einem dunklen Geheimnis auf die Spur zu kommen. Jakob Peham, David Chen und Mateo Adzaga haben bereits eine erste Version fertiggestellt. Zum Download geht’s hier: https://www.transfernow.net/dl/20230213JsveDHdG, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Ernsthafter Hintergrund der Spieleentwicklung
Aber warum bietet die JKU Spielentwicklungs-Kurse an? „Hier lernt und übt man nicht nur Programmierung, sondern macht sich auch Gedanken um das Benutzer*innenerlebnis, Design und Projektmanagement“, erklärt Prof. Günter Wallner vom Institut für Computergrafik. Gemeinsam mit Dr.in Claire Dormann und Letian Wang hat er den Kurs durchgeführt. Sein Resümee: „Kreativität ist ein wichtiger Teil der Spieleentwicklung. Daher ist es jedes Jahr schön zu sehen, welche spannenden Spielkonzepte Studierende im Kurs realisieren.“

Spaß gemacht hat es allen Teilnehmer*innen – und wer weiß, vielleicht werden schon bald einige bekannte Spiele von JKU Absolvent*innen entwickelt. Schließlich heißt es für den Kurs an der JKU noch lange nicht „Game Over“.