JKU Ökonom berät Antilleninsel bei Steueranpassung

Aruba soll die Steuern reformieren und erhöhen. Ökonom Friedrich Schneider berät die Regierung dabei.

Friedrich Schneider

Der emeritierte JKU VWL-Professor berät auf Wunsch der Regierung Aruba bei dem Vorhaben, das veraltete Steuerwesen zu modernisieren. Schneider ist international anerkannt, z.B. wegen seiner Studien für den Internationalen Währungsfonds (IWF). So hat er etwa gemeinsam mit einem IWF-Mitarbeiter eine internationale Schattenwirtschaftsstudie mit 156 Ländern erstellt.

In Aruba gilt ein Umsatzsteuersystem mit sechs Prozent Steuersatz auf alle Produkte und Dienstleistungen. Die Niederlande drängten Aruba dazu, einen Vorsteuerabzug einzuführen und mit höheren Steuersätzen mehr Einnahmen zu generieren. Damit sollen Corona-Verluste der auf Tourismus spezialisierten Insel ausgeglichen werden. Aruba ist zwar ein autonomes Land, gehört aber zum Königreich der Niederlande. 2017 setzte die EU Aruba auf die Liste der Steueroasen, was 2019 wieder zurückgenommen wurde.Ob der Zeitplan für die Reform mit 1. Jänner 2023 hält, ist noch unsicher. "So etwas ist nicht unkompliziert", meint Schneider.