JKU Rektor Meinhard Lukas zieht Bilanz und schaut in die Zukunft

Seit 2015 hat Meinhard Lukas als Rektor gemeinsam mit seinem Team und den rund 3.900 Beschäftigten die Johannes Kepler Universität Linz gestaltet.

Meinhard Lukas zieht Bilanz.
Meinhard Lukas zieht Bilanz.

In dieser Zeit haben sich ihr Profil, ihre Lehr- und Forschungsstruktur, ihr Campus, ihre Kommunikation und damit auch ihre Attraktivität spürbar weiterentwickelt und hat ihr Budget mehr als verdoppelt. Ab Oktober wird sich Meinhard Lukas wieder auf Forschung und Lehre an seinem Lehrstuhl am Institut für Zivilrecht konzentrieren, sich neuen in Projekten der Verbindung von Wissenschaft, Kunst und Kultur widmen und einen Schwerpunkt zum Thema Demokratie und Rechtsstaat im digitalen Raum aufbauen.

Die Zeit seit Beginn der Funktionsperiode von Rektor Meinhard Lukas im Oktober 2015 ist geprägt von einer konsequenten Organisationsentwicklung und einer weiteren Profilschärfung. Zu nennen sind hier unter anderem die Gründung des Linz Institute of Technology (LIT) mit der LIT Pilotfabrik, der Linz School of Education, der JKU Business School oder der Kurt Rothschild School. Die Schwerpunktsetzung auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz zog bisher 1.500 neue MINT-Studierende aus dem In- und Ausland an.

Zugleich sind der viel beachtete Aufbau der Medizinischen Fakultät, die weithin sichtbare Attraktivierung des Campus, die neue Kommunikationsstrategie, der Zirkus des Wissens, die Kooperationen mit Angewandter und Ars Electronica und nicht zuletzt die Verdoppelung des Budgets zu nennen.

Anlässlich des Endes seiner Amtszeit als Rektor findet heute, Dienstag, 19. September, um 19.00 Uhr eine akademische Veranstaltung unter dem Motto „Freiheit und Verantwortung in der Wissenschaft“ mit zahlreichen Kolleg*innen und Wegbegleiter*innen im Festsaal der JKU statt. Meinhard Lukas hält eine Keynote zum Thema „Der Oppenheimer-Moment im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz“.

„Viele der besten Physiker des 20. Jahrhunderts hatten einen direkten oder zumindest indirekten Anteil an Hiroshima, Nagasaki, Tschernobyl und Fukushima. Ich werde der Frage nachgehen, was wir daraus für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz lernen können. Der aktuelle Oppenheimer Film von Regisseur Christopher Nolan ist ein willkommener Anlass dazu“, erklärt Meinhard Lukas.

Gleichzeitig bedankt er sich: „Nur durch das große Engagement und die Unterstützung durch mein Team und die JKU Mitarbeiter*innen in Lehre, Forschung und Verwaltung konnten wir in den vergangenen Jahren gemeinsam viel für unsere Universität erreichen. Dafür bedanke ich mich herzlich. Mein Dank gilt aber auch der Hochschülerschaft, allen Studierenden und den Wegbegleiter*innen für das gute Miteinander und die Unterstützung. Das neue Team mit dem gewählten Rektor Stefan Koch ist bestens aufgestellt, um unsere Universität in einer neuen Art und Weise in eine sehr gute Zukunft zu führen. Dafür wünsche ich dem neuen Rektor und der gesamten JKU das Allerbeste.“

Ab Oktober beginnt für Meinhard Lukas ein neuer Lebensabschnitt. Seine aktuellen Planungen haben weiterhin die JKU im Blick: Er wird im Oktober auf seine Professur für Zivilrecht zurückkehren und sich die nächsten vier Semester ganz auf die Forschung im In- und Ausland und auch den Austausch mit der Praxis konzentrieren. Zudem wird er sich weiterhin in den Zirkus des Wissens und in den Kepler Salon einbringen. Er plant auch den Aufbau eines Schwerpunkts zum Thema Demokratie und Rechtsstaat im digitalen Raum. Nicht zuletzt arbeitet er an der Gründung eines Spin-off.

Die JKU war, ist und bleibt eine Herzensangelegenheit für mich. Ich freue mich darauf, auf meine Professur zurückzukehren. Vorerst werde ich mich auf meine Forschung konzentrieren, die mich verstärkt ins Ausland führen wird. Spannende Projekte gerade auch im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz warten auf mich. Es ist daher offen, was die weitere Zukunft bringt“, so Lukas.

Am 3. Oktober erfolgt die offizielle Amtsübergabe an den neuen Rektor Stefan Koch bei der feierlichen Inauguration im Festsaal der Johannes Kepler Universität Linz.

Ausgewählte Meilensteine aus zwei Amtsperioden von Meinhard Lukas von 2015 bis 2023:

  • Das weitgehend vom Rektor zu verhandelnde Dreijahresbudget (inkl. Art. 15a Vereinbarung Med. Fakultät, Studienbeitragssätze und Bezugserhöhungen) der JKU stieg von 312 Mio. Euro (LV 2013-15) auf 640 Mio. Euro (LV 2022-24). Das entspricht einer Steigerung von 105%.
  • Gegen den österreichweiten Trend ist die Zahl der prüfungsaktiven Studien an der JKU seit 2015 um 11,7% gestiegen. Bei den so bedeutsamen MINT-Studien beläuft sich die Steigerung sogar auf 42,7% und im Bereich Informatik – dank des AI-Studiums – auf 177%.
  • Seit 2015 wurde – ergänzend zu den bestehenden etwa 130 Instituten – die moderne Matrix-Struktur etabliert und damit die Entwicklung der JKU Schools begonnen. Mittlerweile gibt es fünf JKU Schools:
  • Das Linz Institute of Technology (LIT) bündelt seit 2015 die interdisziplinäre und transdisziplinäre Technologiekompetenz der Universität mit dem hochkarätigen Schwerpunkt Digitale Transformation. Univ.-Prof. Sepp Hochreiter leitet das LIT AI Lab.
  • Die School of Education widmet sich seit 2016 den fakultätsübergreifenden Aufgaben im Rahmen des Engagements der JKU in der Pädagog*innenbildung (gemeinsam mit anderen Hochschulen im Verbund Mitte). Univ.-Prof. Markus Hohenwarter erreicht mit GeoGebra 100 Mio. Nutzer*innen.
  • Die JKU Business School verfolgt seit 2019 das Ziel, die Manager*innen der Zukunft auszubilden.
  • In der Kurt Rothschild School for Economics and Statistics wird seit 2021 empirische Wirtschaftsforschung mit statistischen Methoden und Big Data und Digitalisierung zusammengeführt.
  • Die School of Social Sciences and Humanities wurde im Frühjahr 2023 eröffnet.
  • Seit Ende 2021 wurde das gesamtuniversitäre Linz Institute of Transformative Change (LIFT_C) konzipiert und in diesem Jahr gegründet. Es beschäftigt sich aus einer interdisziplinären Perspektive mit den großen Herausforderungen unserer Zeit. Es geht um technologische Lösungen, die mit einer Stimulation von Verhaltensänderungen in Gesellschaft und Wirtschaft Hand in Hand gehen.
  • Ebenso wurde das „Jahrhundertprojekt“ Medizinische Fakultät der JKU in der Amtszeit von Lukas umgesetzt. 2021 wurde der Medizinische Campus eröffnet und der europaweit einzigartige JKU medSPACE in Betrieb genommen. Damit setzt die JKU neue Maßstäbe in der virtuellen medizinischen Lehre.
  • Zudem wurde der JKU Campus seit 2018 schrittweise modernisiert und baulich erweitert. Es entstanden eine Reihe von neuen Gebäuden: Learning Center / Bibliothek, Kepler Hall, LIT Open Innovation Center, Science Park 4 und 5, Zirkus des Wissens. Ein vielfältiges kulinarisches Angebot (TeichWerk, dasKUYO, Mensa, Science Café und der JKU Würstelstand Die* Obelisk etc.), Geschäfte des täglichen Bedarfs (u.a. SPAR), Bankfilialen, eine neugestaltete Thalia-Filiale sowie Freizeit- und Sportflächen runden den Lern-, Arbeits- und Lebensraum am JKU Campus ab.
  • Das Motto „Wissen in Gesellschaft“ stand in der Amtszeit von Meinhard Lukas für die so wichtige „Third Mission“ der Universität. Mit dem Print-Periodikum Kepler Tribune, dem Kepler Salon und dem „Zirkus des Wissens“ wurden und werden Wissenschaftsthemen für die breite Öffentlichkeit aufbereitet und zugänglich gemacht. Ein erster Impuls war die Ausrichtung der Linzer Klangwolke zum 50. Geburtstag der JKU.
  • Mit den einzigartigen Kooperationen mit der Universität für angewandte Kunst Wien und der Ars Electronica stärkt die JKU die Allianz zwischen Wissenschaft, Kunst und Kultur.
  • Das „Safety First“-Konzept brachte die JKU mit 3.900 Beschäftigten und 24.000 Studierenden ohne Cluster sicher durch die Corona-Pandemie.