Studie zeigt: 11% mehr Corona-Tote durch Großevents

Gefahrenquelle Sport: Große Events haben laut JKU Studie zu 11% mehr Toten und 13% mehr Corona-Fälle in den USA gesorgt.

Assistenzprofessor Alexander Ahammer
Assistenzprofessor Alexander Ahammer

78 Spiele der National Basketball Association (NBA) und 57 Matches der National Hockey League (NHL) haben die Ökonomen Alexander Ahammer, Martin Halla und Mario Lackner (Institut für Volkswirtschaftslehre) ausgewertet. Die Spiele wurden Anfang März 2020 ausgetragen - erst am 12. März haben die Ligen den Spielbetrieb eingestellt. Zu spät, denn die Auswirkungen der gut besuchten Sport-Events sind messbar: Pro Spiel erhöhte sich die Zahl der Infizierten um 380 pro Million Einwohner. Umgerechnet ist das eine Steigerung von 13% an Corona-Krankheitsfällen. Zudem gab es 16 zusätzlich Verstorbene (eine Steigerung von 11%).

Die Ursache ist naheliegend: "Rund 18.000 Menschen haben so ein Spiel durchschnittlich besucht", erklärt Ahammer. Zudem handelt es sich um Hallensportarten, was die Entwicklung der Matches zu Super-Spreading-Events förderte. Und da es sich um Spielpläne ohne politischer Abhängigkeit handelte, waren die Sportveranstaltungen auch losgelöst von politischen Entscheidungen. Daher gab es bei der Untersuchung in den 242 Landkreisen keinen Unterschied zwischen Regionen mit vorsichtiger und solchen mit weniger strikten Corona-Maßnahmen.

Die Studie „Mass gatherings contributed to early COVID-19 spread: Evidence from US sports“ wird derzeit bei einem namhaften Magazin zur Veröffentlichung eingereicht. Und sollte als Warnung gelten: Die US-Ligen wollen den Spielbetrieb mit 30. Juli wieder aufnehmen.